Bei Platon taucht wiederholt der Gedanke auf, daß derjenige, der das Gute kennt, gar nicht anders kann als auch gut zu handeln. Schlechtes Handeln wäre dann also mangelnde Einsicht: Wer böse ist, der irrt eigentlich. Diese Ansicht entspricht vielleicht nicht immer unserer Intuition: Einerseits widerspricht sie ja, scheinbar, dem Bild des klassischen Bösewichts - Sauron, Joker oder Dr. Feinfinger - der das Böse um des Bösen willen tut. Andererseits muß man natürlich Fälle berücksichtigen, in denen wir wider besseres Wissen falsch oder willensschwach handeln. Ziel des Seminars ist es jedenfalls herauszufinden, wo die Stärken der beschriebenen Ansicht liegen und wie weit eine Ethik auf der Basis von Einsicht tragen kann. Dazu werden wir verschiedene Texte von Platon lesen.
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