Anerkennungstheorien

Sommersemester 2012
Universität Bamberg
Zeit:
Raum:

Anerkennungstheorien basieren auf dem Gedanken, daß wir ein Selbstbewußtsein nur in der Begegnung mit einem Anderen entwickeln können. Die ethischen und erkenntnistheoretischen Implikationen dieses Gedankens sind gravierend. Nicht nur führt er zu fundamentalen Zweifeln im Hinblick auf atomistisch-liberalistische Ethiken und Gesellschaftstheorien, die davon ausgehen, daß wir alle zunächst Individuen sind und erst in einem zweiten Schritt uns freiwillig zu Gesellschaften zusammenschließen (wie z.B. die Vertragstheorien implizieren). Sondern er zeigt auch auf, daß mein Verhalten gegenüber anderen direkte Auswirkungen auf mein Selbstverständnis hat - und daher vielleicht sogar Egoismus und Altruismus letztlich nicht immer so klar zu trennen sind.


Vorläufige Lektüreliste:

G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes (Herr-und-Knecht-Kapitel)
J.P. Sartre: Das Sein und das Nichts (Kapitel: Der Blick)
Martin Buber: Ich und Du
Paul Ricœur: Das Selbst als ein Anderer
Axel Honneth: Der Kampf um Anerkennung

Zurück