Viele stellen sich unter Philosophie eine Art Lebensweisheitswissenschaft vor: eine Reihe scharfsinniger Bauernregeln für alle emotionalen und existentiellen Höhen und Tiefen des Alltags, und zwar vorzugsweise so formuliert, daß sie gut auf einem Kalenderblatt Platz haben. Solche Erwartungen werden allerdings gründlich enttäuscht, wenn man ein philosophisches Seminar betritt. Daß jedoch die Philosophie durchaus, wenngleich nicht ausschließlich, es mit Lebenspaxis zu tun hat, soll uns in diesem Seminar einmal beschäftigen. Dazu werden wir ein paar kalenderspruchtaugliche, sprich: aphoristische Autoren lesen (Schopenhauer, Nietzsche, Pascal, Cioran) und uns einige philosophische Entwürfe zur Lebensführung näher ansehen (Marc Aurel, Epikur). Dabei soll es auch darum gehen, uns über der Verhältnis von Weisheit und Philosophie (die sich ja bekanntlich als „Liebe zur Weisheit  übersetzen läßt) etwas klarer zu werden, wie auch über die sprachlichen Mittel und die philosophischen Voraussetzungen handelsüblicher Lebensweisheiten.
Philosophie und Lebensweisheit

Wintersemester 2005/06
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Verfügbare Dateien:

Semesterplan&Literaturliste

Hellenismus-Skript

Nietzsche-Skript

Aphorismen-Skript